WEISSE MÖWE

Eine weisse Möwe, die in der Luft gleitet; sie ist so frei, so elegant. Sie fliegt über Ozeane, Meere von den Wellen geschaukelt. Sie ruht auf vielen Geländern und beobachtet alles um sich herum.

Eine weisse Möwe, die den Nebel berührt, den Himmel streift, den Regen auf seinen Federn spürt. Sie streckt ihre Flügel aus, öffnet sich und lässt sich von der Strömung tragen, schweigend, so, als wollte sie zwischen Überlegungen und Gedanken hin- und hersegeln.

Ich möchte wie eine weisse Möwe sein, dieser Seevogel, der schrille Lieder singt, sich
bewegt und gehen kann, wohin er will, hört den Ruf seiner Gefährten, fliegt in
Richtung eines Sonnenuntergangs, der sich am Horizont verliert. Ich beneide ihn, ich
fühle eine unbändige, fast wütende Eifersucht.

Wenn ich eine weisse Möwe wäre, würde ich zu dir fliegen und nah an deinem Herzen rasten. Ich würde es schlagen hören, vor Liebe zittern. Deine Hand würde meine Federn streicheln, vom Wind zerknittert, von tobenden Stürmen zerzaust.

Ich wäre eine glückliche Möwe, gesegnet, mich von deiner Liebe gefangen zu fühlen.
Deine ausdrucksstarken und in Charme gehüllte Augen, würden mich eindringlich anschauen. Was würdest du an mein Ohr flüstern? Vielleicht dass ich dein Leben bin.
Aber was würdest du dir aus einem verlorenen, getäuschten und frustrierten Vogel machen?

Ich würde dich bitten, mich für immer in deinem Käfig der Liebe zu sperren, geschützt vor jedem Sturm. Aber ich fühle, dass ich niemals eine Möwe sein werde und niemals in der Lage sein werde, zu deinem Herzen zu fliegen. Diese Realität sammelt mich in einem dunklen Loch, und jede Hoffnung weicht von mir und schwindet in die Leere.

Ich kauere in eine Ecke des Strandes und fühle mich zerstreut, als ich das Blau über mich betrachte. Ich sehe eine weisse Möwe, die über den Wolken schwebt, sie sieht so schön aus, leicht und locker; eine Möwe, die Herrin des Himmels ist. Eine Möwe, die dich von weitem erkennen wird, wenn du da bist und sie anlächelst. Eine Möwe die weinen wird, wenn du ihr den Rücken kehrst, und sie als Beute ihrer Einsamkeit überlassen wirst. R.R.








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