SANDUHR Sanduhr rinnt langsam, misst die Zeit, bestimmt das Leben. Feine Körner fliessen von einer Seite zur anderen, in einer Minute beginnt das Spiel wieder von vorne an. Sie schaut deinem gleichmässigen Rhythmus zu und träumt von einer fernen Welt, von einer fernen Reise, wo sie Neues erleben kann. Ihr Alltag ist doch so öde, so langweilig und immer mit den gleichen Gewohnheiten gefüllt. Es ist immer der gleiche Takt, dasselbe Leben; es sind immer die gleichen Menschen, die sie umgeben, die sie anlächeln, die sie begegnet. Nichts verändert sich, solange nichts Neues entsteht. Sanduhr schweigt, fragt nicht, beklagt sich nicht. Sie ist einfach da, im Gleichgewicht mit ihrer irdischen Gegenwart. So viel Verlangen, für eine nie dagewesene Zeit, so viel Sehnsucht, die an ihr zerrt, bis sie vor Schmerzen fast heult. Es brodelt in ihr, wie ein Kessel voller Wasser, der auf dem Feuer steht, wie ein kochender Vulkan, der bald ausbricht. Wie lange dieser Zustand noch anhält, ...